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Nil Mural
03/2024

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Wandmalerei
West Bank Luxor, Ägypten

Ein Künstlerfreund, Mahmoud Hawary aus Qena, lud mich ein, eine riesengroße Hauswand in seinem Garten in Luxor zu bemalen. Es war eine sehr spontane Aktion, wir kannten uns kaum. Nachdem ich bereits mehrmals in Ägypten gewesen war und die Wüste und die alten Stätten am Nil bereist hatte, wollte ich beginnen, ein paar Spuren in dieser besonderen Stadt Luxor zu hinterlassen, vielleicht mich einzubringen, das zu geben, was ich geben kann. Ergebnis war eine Wandmalerei, inspiriert von einer Serie abstrakter Zeichnungen, die ich in der Wüste gemacht hatte.

Es war eine Art utopischer Moment, beeindruckend angenehm. Die Zusammenarbeit war spielerisch und frei. Geld, Neid und Missgunst spielten keine Rolle, Genehmigungen, Beschränkungen aller Art, wie ich sie aus meiner sonstigen künstlerischen Arbeit kenne, gab es nicht. Ab und zu kam jemand vorbei, ein Pferd war mein bestes Publikum. Einmal schmiss der Wind eine bemalte Leinwand in den Sand, in Künstlerkreisen, wo das Ego systembedingt aus allen Nähten platzt, eine Katastrophe, hier halb so wild. Ich war begeistert.

Was mir am besten gefiel war, dass man den Raum physisch betreten musste und eine von Künstlern in Szene gesetzte Atmosphäre zu erleben. Dass man dort blieb und sich das Licht und die Schatten ansah, die mit der Wandmalerei in Verbindung traten. Dass man am Nachmittag wiederkam, wenn das Licht am besten war. Dass man sich die Zeit nahm, sich nachts hinzusetzen, die Sterne zu beobachten und den Geräuschen der Natur zu lauschen, mit Menschen zu sprechen und Tee zu trinken. Ganz einfache Dinge, die die Zeit und die Energie wert sind.

Darf man Feuer und Flamme sein und gleichzeitig damit rechnen, dass der Traum in Windeseile wie eine Seifenblase zerplatzen wird? Die Wand, die Farbe, die Arbeit, sie kosten Geld und Zeit, die wir dennoch investiert haben, die Nachbarn, sie mochten uns nicht, die Geschäftsleute, sie lauerten an der nächsten Ecke, um sich dieses Filetstück am Nil unter den Nagel zu reißen.

So war es dann auch und was hier auf den Fotos zu sehen ist, gibt es schon nicht mehr, ist der Verständnislosigkeit anheim gefallen. Macht nichts, andere Orte in Luxor und anderswo werden sich öffnen, für mich, für andere. An ganz bestimmten Orten Kunst säen. Ich arbeite an einem Projekt für eine große Wandmalerei in Luxor. An ganz bestimmten Orten Kunst säen. Und diesmal wird es anders.

Ein Künstlerfreund, Mahmoud Hawary aus Qena, lud mich ein, eine riesengroße Hauswand in seinem Garten in Luxor zu bemalen. Es war eine sehr spontane Aktion, wir kannten uns kaum. Nachdem ich bereits mehrmals in Ägypten gewesen war und die Wüste und die alten Stätten am Nil bereist hatte, wollte ich beginnen, ein paar Spuren in dieser besonderen Stadt Luxor zu hinterlassen, vielleicht mich einzubringen, das zu geben, was ich geben kann. Ergebnis war eine Wandmalerei, inspiriert von einer Serie abstrakter Zeichnungen, die ich in der Wüste gemacht hatte.

Es war eine Art utopischer Moment, beeindruckend angenehm. Die Zusammenarbeit war spielerisch und frei. Geld, Neid und Missgunst spielten keine Rolle, Genehmigungen, Beschränkungen aller Art, wie ich sie aus meiner sonstigen künstlerischen Arbeit kenne, gab es nicht. Ab und zu kam jemand vorbei, ein Pferd war mein bestes Publikum. Einmal schmiss der Wind eine bemalte Leinwand in den Sand, in Künstlerkreisen, wo das Ego systembedingt aus allen Nähten platzt, eine Katastrophe, hier halb so wild. Ich war begeistert.

Was mir am besten gefiel war, dass man den Raum physisch betreten musste und eine von Künstlern in Szene gesetzte Atmosphäre zu erleben. Dass man dort blieb und sich das Licht und die Schatten ansah, die mit der Wandmalerei in Verbindung traten. Dass man am Nachmittag wiederkam, wenn das Licht am besten war. Dass man sich die Zeit nahm, sich nachts hinzusetzen, die Sterne zu beobachten und den Geräuschen der Natur zu lauschen, mit Menschen zu sprechen und Tee zu trinken. Ganz einfache Dinge, die die Zeit und die Energie wert sind.

Darf man Feuer und Flamme sein und gleichzeitig damit rechnen, dass der Traum in Windeseile wie eine Seifenblase zerplatzen wird? Die Wand, die Farbe, die Arbeit, sie kosten Geld und Zeit, die wir dennoch investiert haben, die Nachbarn, sie mochten uns nicht, die Geschäftsleute, sie lauerten an der nächsten Ecke, um sich dieses Filetstück am Nil unter den Nagel zu reißen.

So war es dann auch und was hier auf den Fotos zu sehen ist, gibt es schon nicht mehr, ist der Verständnislosigkeit anheim gefallen. Macht nichts, andere Orte in Luxor und anderswo werden sich öffnen, für mich, für andere. An ganz bestimmten Orten Kunst säen. Ich arbeite an einem Projekt für eine große Wandmalerei in Luxor. An ganz bestimmten Orten Kunst säen. Und diesmal wird es anders.