Phoebe Lesch beim Bildhauersymposium "Skulpturensommer" Davos 2016
Das Projekt wird vom 17. bis 24.07.2016 in Davos realisiert.
Begleittext:
Es ist neuerdings wieder viel von Grenzen die Rede in Europa. Nachdem man sie vorsichtig geöffnet hatte, werden sie nun geschlossen, weil man nicht fähig war, sie richtig zu schützen. Zu Zeiten offener Grenzen ging ich nach Rom. Ich lebte dort jahrelang und je italienischer ich wurde, desto höher wurde die Grenze zu Italien in mir. Sprachliche, kulturelle Grenzen sind offenbar sehr stabil.
In einem Lexikon steht: confine – una linea che separa e al tempo stesso unisce (Grenze: eine Linie, die trennt und zugleich vereint). Mein Grenzstein ist diese Linie. Er trägt auf der einen Seite einen Satz, den man im Deutschen häufig sagt, der aber eigentlich unvollständig ist. Er stammt aus der Bibel. Da wir Europäer dieselbe christliche Tradition haben, gibt es ihn auch auf Italienisch, und der zweite Teil des Satzes steht auf der Rückseite.
Wo die Grenze ist, wo die Linie verläuft, muss immer neu verhandelt werden, das möchte ich anhand des Ortes sichtbar machen, an dem dieser Grenzstein stehen wird. Die Schweizer als Meister des pragmatischen Zusammenlebens verschiedener Völker in einem Staat können hier sicher eine gute Empfehlung aussprechen.